Mediation

Mediation

Die Mediation

„Mediation” kommt aus dem Englischen und bedeutet „Vermittlung”. Entzweite Parteien nehmen einen Mediator in Anspruch, wenn keine vernünftige Kommunikation mehr möglich ist. Meist haben sich die Parteien schon Schäden zugefügt, seien sie finanzieller, menschlicher oder auch seelischer Natur.

Ziel der Mediation

Das Ziel einer Mediation ist eine Lösung zu finden, mit der alle Parteien zufrieden sind. (Win-Win Situation)

Mediationsablauf

Die Mediation ist grundsätzlich freiwillig und kann ohne Angaben von Gründen jederzeit abgebrochen werden. Sie beginnt mit einem gemeinsamen Gespräch. Mit allseitigem Einverständnis wird ein/e Mediationsvereinbarung/vertrag abgeschlossen. Die Termine werden nach Einschätzung der Situation abgestimmt und die anschließende Vorgehensweise besprochen. Die Anzahl der Termine bestimmen die Parteien. Die Termine können erweitert oder bei gutem Gelingen auch verkürzt werden. Nach Abschluss der Mediation wird eine sogenannte Abschlussvereinbarung schriftlich fixiert, unterschrieben und kann dem Gericht, Anwälten oder Notaren vorgelegt werden.

Die Verschwiegenheitspflicht in der Mediation

Der Mediator ist die vermittelnde Instanz für die Aufrechthaltung der Gespräche und für den Ablauf der Mediation. Er handelt und denkt allparteilich! Das ist eine der wichtigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Mediation. Der Mediator ist von Gesetz wegen zur Verschwiegenheit verpflichtet und hält diese auch strikt ein. Selbst ein Gericht kann die Verschwiegenheit eines „eingetragenen Mediators“ nicht aufheben. Das bedeutet aber auch, dass keine der Parteien den eingetragenen Mediator als Zeugen aufrufen kann!

Inhalte der Mediation verbleiben in den Räumen des Mediators. Es werden keine Aufzeichnungen gemacht und keine Kopien schriftlicher „Gedankenspiele“. Einzig die Mediationsvereinbarung und die Abschlussvereinbarung dürfen von den Parteien mitgenommen und benutzt werden. Diese Vorgehensweise sichert allen Parteien die freie Entfaltung und Äußerung zu, ohne dass das negativ verwendet werden kann.

Der Streit um die Zitrone

Ein Vater beobachtet, wie sich zwei Geschwister um eine Zitrone streiten. Am Anfang sieht er noch zu, doch als es immer lauter wird, geht er hin und teilt sie gerecht in zwei Hälften. Beide Kinder fangen an zu weinen. Bestürzt fragt er, warum sie mit der gerechten Teilung nicht zufrieden seien. Schluchzend sagt ihm seine Tochter, sie habe die Schale für eine Bastelaufgabe in einem Stück abschälen wollen. Mit der halben Schale könne sie nichts anfangen. Darauf hin grollt ihr Bruder, er habe die Frucht auspressen wollen, um sich ein Glas heiße Zitrone zubereiten zu können. So erkennen beide, dass sie das Ganze hätten haben und zufrieden sein können, wäre nicht der gerechte Vater vorschnell dazwischen gegangen, sondern hätte ihnen geholfen, ihre Wünsche, Bedürfnisse, ihre Interessen auszutauschen.